Vor Hundert Jahren kam es nicht nur in Europa zu Revolutionen und Streikwellen. Im Mai und Juni 1919 verließen auch in Winnipeg 35.000 ArbeiterInnen ihre Arbeitsplätze. Sie streikten aus verschiedenen Gründen: für höhere Löhne, mehr Rechte bei Tarifverhandlungen und generell mehr Macht für die Arbeitnehmer. Die Streikenden machten internationale Schlagzeilen, die kanadische Arbeiterschaft schloss sich mit Sympathiestreiks in vielen anderen Städten an. Obwohl diese Streikwelle sechs Wochen andauerte, endete sie schließlich mit einer Niederlage. In Absprache mit den Eliten aus Politik und Wirtschaft schlug die Polizei den Streik schließlich gewaltsam nieder.
Einhundert Jahre später bleibt der Generalstreik in Winnipeg eines der bedeutendsten Ereignisse in der kanadischen Geschichte. Dieser Comic erinnert an den Streik, um neuen Generationen die Macht des Klassenkampfes und der Solidarität und die brutale Taktik, mit der Regierungen und Chefs die Arbeiterbewegungen zerschlagen, vor Augen zu führen. Der Generalstreik von Winnipeg ist eine deutliche Erinnerung daran, dass Herr und Knecht nichts gemeinsam haben, und der Staat keine neutrale Instanz ist, sondern immer die Interessen der Eigentümer schützt. Als Reaktion darauf müssen sich die Arbeitnehmer
aufeinander verlassen und zusammenarbeiten, um eine neue, gerechtere Welt in der Hülle der alten
zu schaffen.