Irgendwo im Süden der USA, kurz nach den Schrecken des Bürgerkriegs, ist der Horror noch nicht vorbei. Irgendetwas Großes, Monströses streunt durch die ausgedehnten, sumpfigen Wälder, überfällt einsame Reisende, abgelegene Farmen und wagt sich gar bis in kleinere Ortschaften vor. Zurück bleiben nur grausam zerstückelte Leichen. Mittendrin in diesem verfluchten Landstrich unterwegs ist Claire DeWitt, und die Gefahren um sie herum sind ihr egal. Sie ist Kopfgeldjägerin und hat es speziell auf einen Mann abgesehen, Jonah Falk. Nicht wegen der 500 $, die auf ihn ausgesetzt sind. Sondern um der Rache willen. Dafür würde sie sogar durch die Hölle gehen, wenn nötig, und das ist eher der Fall, als sie gedacht hätte. Denn plötzlich steht sie ihrer totgeglaubten Zwillingsschwester gegenüber – damit aber fängt das Grauen erst an... »Claire Dewitt« (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Detektivin von Sara Gran, »der besten – und teuersten – Ermittlerin der Welt«) ist ein konsequenter, kompromissloser und klaustrophobischer Horrorwestern. Die beiden niederländischen Routiniers Willem Ritstier (Text) und Fred de Heij (Zeichnungen) verstehen sich meisterlich auf eine verstörende Grundstimmung und abrupte Schockmomente, sodass man sich nie sicher sein kann, ob einen nicht im nächsten Moment hinterrücks das Grauen überfällt. Nervöse Anspannung von der ersten bis zur letzten Seite garntiert.