Kristina Gehrmanns Begeisterung für historische Stoffe und ihre Zeichenfertigkeit brachten ihr schon für ihre erste Graphic Novel "Im Eisland", die von der Franklin-Expedition handelt, den Deutschen Jugendliteraturpreis ein. Nun hat sie Upton Sinclairs Roman „Der Dschungel" adaptiert.
Hoffnungsvoll kommt Ende des 19. Jahrhunderts eine litauische Auswandererfamilie in Amerika, dem Land ihrer Träume, an. Sie finden Arbeit in den Schlachthöfen von Chicago, aber nichts wird gut: Die hygienischen Zustände sind unbeschreiblich, Korruption scheint ein Naturgesetz zu sein, die Arbeitsbedingungen führen zum frühen Tod Erwachsener und Kinderarbeit wird für die Familie überlebensnotwendig.
Das Buch zeigt deutlich wie unsere Industriegesellschaft aussah, bevor es Errungenschaften wie Krankenkassen, Schulpflicht, Renten u.ä. gab. Und es erinnert durchaus an die aktuellen Zustände in Niedriglohnländern.