Der Berliner Schriftsteller Jochen Schmidt hat zu jedem Buchstaben des Alphabets aus einem handelsüblichen Duden sieben Wörter im Abstand von jeweils vierzig Einträgen herausgeschrieben. Zu jeder der sechsundzwanzig alphabetischen Wortgruppen sucht er sich dann einen mit dem selben Buchstaben beginnenden Vornamen aus, nach dem der Protagonist heißt, und formt daraus einen Zyklus winziger Erzählungen. Und dann kommt Line Hoven ins Spiel. Aus Schabekarton, in dem sie Weiß unter Schwarz freilegt, kratzt sie dazu eine Illustration, die die Anmutung eines sorgfältig gearbeiteten Holzschnitts hat. Damit sorgt sie für eine inhaltliche Fortschreibung der Geschichte. Denn plötzlich haben Schmidts Protagonisten ein Gesicht, einen Habitus, eine Persönlichkeit. Und so erreicht der Begriff der Bildergeschichte eine neue Dimension er wird zur Graphic Novel. Die Serie Dudenbrooks wird von Januar bis Juni 2011 wöchentlich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung abgedruckt. Dudenbrooks: Ein literarisches Alphabet für Graphic-Novel-Ästheten "Sechsundzwanzig Folgen lang werden uns kurze Schicksalsmomente erzählt, die unter dem Obertitel Dudenbrooks stehen, ein Neologismus, der aus dem Duden und den Buddenbrooks gebildet wurde, womit durchaus der Anspruch erhoben wird, dass hier in kleiner Form groß erzählt wird." Andreas Platthaus, FAZ