James Bond ist zurück – und zwar nicht nur auf der Leinwand, sondern erstmals nach zwanzig Jahren ist der berühmteste Agent ihrer britischen Majestät auch wieder im Comic zu sehen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein weiteres Kino-Abenteuer. Star-Autor Warren Ellis (»Transmetropolitan« etc.) beruft sich stattdessen auf den Ur-Bond seines Schöpfers Ian Fleming, versetzt ihn allerdings in die Gegenwart. Das heißt, 007 ist eher kaltschnäuzig als cool, mehr Chauvi als Charmeur, und die alte Playboy-Camouflage blättert sowieso schon seit längerem ab. Aber er hat nach wie vor die Lizenz zum Töten, und er ist entschlossen, sie zu nutzen. Nicht nur, weil er es gelegentlich muss. Sondern wohl auch, weil er es will. Denn der Bond von Fleming und Ellis ist sich über seinen Elite-Status im Klaren, weiß aber nur zu gut, was das eigentlich heißt: Dass er mit Aufgaben betraut wird, denen sich sonst kaum ein anderer stellt. Eine Zumutung. Sein beachtlicher Verschleiß an Material und Frauen mag sich zumindest zum Teil auch daraus erklären. Rache ist schließlich immer ein Motiv. Vielleicht wäre es an der Zeit für ihn, sich grundsätzlich neu zu erfinden? Bloß, wer rettet dann noch die Welt? Man darf gespannt sein, welche Antworten Ellis und sein kongenialer Zeichner Jason Masters (u. a. »Batman Inc.«) ihrem Bond mit auf den Weg geben...