Leonardo da Vincis große Liebe Wenn ein Ausnahme-Illustrator wie Benjamin Lacombe an einer graphischen Biographie über Leonardo da Vinci arbeitet, kommt man nicht umhin, sich das Ergebnis näher anzugucken. Historisch getreu,sensibel, poetisch, modern, ikonoklastisch – dieses visuelle Feuerwerk wird alle Liebhaber schöner Dinge begeistern, die es nicht stört, wenn ihre Gewissheiten über das Renaissancegenie erschüttert werden. (Un amour de BD) Benjamin Lacombe hat gemeinsam mit Paul Echegoyen die historisch verbürgte Geschichte der Liebe Leonardo da Vincis zu seinem Assistenten Salaï als beeindruckendes Buch gestaltet. Salaï kam 1490 als Zehnjähriger in die Mailänder Werkstatt des großen Leonardo, wo er als Gehilfe verpflichtet wurde. Jahre später wurde er zum Geliebten des Meisters, zu seinem Modell und letztendlich zu seinem Schüler. Doch Salaï, der übrigens selbst sehr gut malte, war nicht nur Leonardos Liebhaber und Assistent: Er war auch seine Muse. Und darüber kann man vieles besser verstehen. Kunsthistoriker meinen, Salaï in Leonardos Bildnis von Johannes dem Täufer wiedererkennen zu können. Manche behaupten sogar, die Mona Lisa sei in Wahrheit ein Porträt des schönen Jünglings – und Mona Lisa kann als Anagramm von Mon Salaï gelesen werden.