Nachrichten aus dem Inneren der Islamischen Republik Iran zu erhalten, verlässliche zumal, ist nicht einfach und von den dortigen Machthabern auch gar nicht erwünscht. Umso wertvoller ist dieser Band, der die heimlichen Gespräche eines französischen Journalistenpaars mit iranischen Zwanzig- bis Dreißigjährigen als eine Reportage in Comicform präsentiert. Und dabei geht es gar nicht in erster Linie um Religion und Politik, sondern um das Privateste, Persönlichste überhaupt – die Liebe.
Seit Marjane Satrapis »Persepolis« gab es zumindest im Comic keinen so intimen Einblick mehr in die iranische Gesellschaft. Und das Bedrückendste ist, seither scheint sich auch kaum etwas verändert zu haben.