In NOMADEN begegnen wir Frauen, die ihr Zuhause aufgeben und alles riskieren, um ihren Kindern eine bessere Zukunft bieten zu können. Wir treffen auf junge Frauen, die sich prostituieren, um ihren Angehörigen in der Heimat Geld schicken zu können. Auf Frauen, die sich in ihrem Zufluchtsland berufliches Ansehen und einen hohen Lebensstandard erkämpft haben und trotzdem immer noch nicht völlig akzeptiert sind. Wir begegnen älteren Frauen, die einsehen müssen, dass es ein Fehler war auszuwandern, weil sie es in ihrem Alter nicht mehr schaffen, sich erfolgreich zu integrieren. Oder Haushaltshilfen ohne gültige Papiere, die ganz dem Wohlwollen derer ausgeliefert sind, für die sie arbeiten. Und nicht zuletzt treffen wir auch auf junge Mädchen, die ihren Platz in der neuen Gesellschaft gefunden haben und vollständig integriert sind, und die alle Spuren einer schmerzhaften Vergangenheit verwischt haben. NOMADEN rückt die Geschichten einzelner Personen, die individuellen Schicksale in den Mittelpunkt, die im großen Kontext leider oft untergehen. Für die Betroffenen handelt es sich jedoch um eine komplexe Lebensrealität, eine große Herausforderung, an der sie entweder wachsen oder scheitern. Die Geschichte des Mädchens Nawal, die den Beginn des Buches wieder aufgreift und es zugleich abschließt, lässt uns zurück mit einem Funken Hoffnung in einer Welt, in der das Wort "Ausländer" universell ist.