Eine mörderische Halbwüste in den 1920er-Jahren:
Da ist diese Weite, diese entsetzliche, verfluchte Weite und Einsamkeit des Sertão!
Der Einzelne ist hier treibendes Sandkorn unter sengender Sonne. Nur Gruppen überleben in der Halbwüste: In geduckten Weilern die Campones, die Bauern, die fast mit ihren zähen Pferden verwachsenen Vaqueiros und die Cangaceiros, die legendären brasilianischen Banditen.
Dazwischen agieren ihre verhassten Gegner, die berittenen Militär-Patrouillen. Militärs und Cangaceiros bekämpfen sich mit derart skrupelloser Gewalt, wie sie nur in einem Vakuum abseits jeden Gesetzes möglich ist.
Als der Comic-Künstler Rafael Mendez 1985 das Cangaceiro-Thema mit großem Engagement aufgriff, war es neu im Comic. Gleichzeitig wurde es das letzte Werk, das der beliebte Zeichner von Hombre und Dietrich von Bern erschaffen sollte. Man strebte eine grpße Serie für ein erwachsenes Publikum an. Doch aus der Pilot-Episode wurde nur ein Fall für die Schublade, denn Mendez wurde plötzlich von einer schweren Krankheit heimgesucht, die ihn bis heute an der Arbeit hindert.
Nach 35 Jahren erscheint Os Cangaceiros nun als Welterstveröffentlichung, mit einem Text von Peter Wiechmann – Mendez’ Freund und Autor seiner wichtigsten Serien.
Das Schicksal wollte es, dass O Cangaceiros auch das letzte Werk des langjährigen Kauka-Chefredakteurs Peter Wiechmann sein sollte, denn er starb Anfang Januar 2020 und konnte so das fertige Album nicht mehr in Augenschein nehmen.