Seine Comics und Illustrationen präsentiert der südafrikanische Künstler Anton Kanne- meyer unter anderem im Stil der Tim und Struppi-Reihe. Dabei versetzt er die rassis- tischen Darstellungen aus Tim im Kongo in das heutige Südafrika und thematisiert die schwierigen Verhältnisse in dem Post-Apart- heids-Staat. In drastischen, teils provozieren- den Szenen spielt er auf intelligente Weise mit weißen Vorurteilen gegen Schwarze im Allgemeinen und gegen schwarze Männer im Besonderen. Als Mitgründer des einzigen südafrikanischen Comicmagazins Bitterkomix wurde Kanne- meyer zum vielbeachteten Vertreter einer eigenständigen, jungen südafrikanischen Szene. Inzwischen hängen seine Arbeiten in Museen rund um den Globus, u. a. im MOMA. Mit Papa in Afrika werden die gesammelten Comics und Illustrationen Kannemeyers zum ersten Mal in deutscher Sprache publiziert — eine längst überfällige Edition! Denn diese Arbeiten provozieren den Leser und zwingen ihn, eigene Standpunkte zu überdenken. Eins wird nach der Lektüre klar: Mit Political Correctness allein lässt sich dieser Konflikt nicht lösen. „Kannemeyer nimmt den Comics ihre Unschuld.“ Jonas Engelmann, Gerahmter Diskurs. Gesellschaftsbilder im Independent Comic