Rom, die »ewige Stadt« – doch auch die wurde natürlich irgendwann einmal gegründet. Die bekannteste Legende dazu ist sicher die der Zwillinge Romulus und Remus, aufgezogen von einer Wölfin. Aber es gibt noch eine weitere, kaum weniger spektakuläre Sage, nach der Rom eine Gründung trojanischer Flüchtlinge um Aeneas gewesen sein soll. Der brachte bei dieser Gelegenheit angeblich das Palladium mit, eine mysteriöse Skulptur und je nach Standpunkt Segen oder Fluch für die Stadt, die sie beherbergt. Für die Familien Leo und Aquila, Nachkommen trojanischer Kriegshelden, ist das keine Frage, denn sie sind die ausersehenen Hüter der Statue und auf Gedeih und Verderb, für immer und ewig mit ihr verbunden – vom Anbeginn Roms durch die Jahrhunderte und Jahrtausende bis in die Zukunft. So weit erstreckt sich nämlich der Zyklus »Roma«, noch von Gilles Chaillet (»Vasco«, »Vinci«) konzipiert, der aber leider 2011 verstarb, bevor er dieses Projekt umsetzen konnte. Darum wird nun in insgesamt 13 Bänden ein ganzes Autorenteam um Didier Convard & Co. mit wechselnden Zeichnern den Spuren des göttlichen Fluchs und der beiden Familien nachgehen und so ein faszinierendes Porträt der ewigen Stadt auf den sieben Hügeln entwerfen. Jeder einzelne Band beschäftigt sich mit einem herausragenden Ereignis, einer prägenden Person oder Phase der langen römischen Geschichte und kann für sich allein gelesen werden – ob es sich nun um die Antike mit Gestalten wie Cäsar oder Caligula handelt, das Mittelalter der Päpste, die Faschisten der Neuzeit oder sogar das, was womöglich eines Tages noch kommen mag. Ergänzt wird jede Erzählung zudem um einen ausführlichen historischen Anhang. Aber die großen Zusammenhänge erschließen sich natürlich erst, zieht man den Zyklus als Ganzes in Betracht.