Zu den größten Schrecken des Amerikanischen Bürgerkrieges gehörten die irregulären Truppen, die in Guerillamanier weitab von den eigentlichen Schlachtfeldern ganze Ortschaften überfielen, mordeten, brandschatzten und plünderten. Das alles liegt für die Einwohner von Morrison, einem abgelegenen Kaff im hintersten Kansas, schon 19 Jahre zurück. Doch die Schrecken von damals wurden nicht vom Winde verweht, sondern vom Sand der Zeit nur notdürftig überdeckt. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf, als Elijah Stern, der Totengräber des Städtchens, einen Kunden aus dem örtlichen Bordell obduziert. Ihm fallen gewisse Unstimmigkeiten an der Leiche auf, und am Ende hat der Sheriff von Morrison in einer Woche mehr Morde gesehen als in seinen ganzen zehn Jahren im Amt zuvor.
Eine elegische Story der Brüder Frédéric (Text) und Julien Maffre (Zeichnungen), gefasst in staubig-trockene Erdtöne, die einem Western ähnelt, aber mehr noch eine unausweichliche, unerbittliche Tragödie mit C.S.I.-Elementen ist. So gibt es denn am Ende nur Verlierer, denn alle Beteiligten sind von vornherein vom Schicksal Gezeichnete. Und darum kann auch die stoische Leichenbittermiene Sterns letztlich kein Zufall sein. Geht unter die Haut.