Jeden Donnerstag ging Mrs. Whitaker zuerst zur Post, um ihren Pensionsscheck abzuholen, und danach zum Oxfam-Shop, um ein bisschen zu stöbern. An jenem Tag fand sie zwei alte Taschenbücher und den Heiligen Gral und kaufte alles zusammen für 40 Pence. Danach ging sie zum Metzger und kaufte ein schönes Stück Leber fürs Dinner. Mrs. Whitaker stellte den Gral auf ihren Kaminsims, zwischen die Figurine des Bassets mit den treuen Augen und das Foto ihres verstorbenen Ehemannes Henry, denn da machte er sich gut. Sie staunt nicht schlecht, als am nächsten Tag der edle Galaad in strahlender Rüstung vor ihrer Tür steht, um seine Queste, die Suche nach dem Sang Real, endlich abzuschließen. Glücklicherweise ist eine britische Dame nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen.
Diese herrlich absurde Kurzgeschichte von Bestsellerautor Neil Gaiman (»American Gods«, »Sandman«) beantwortet die Frage, die uns allen schon immer unter den Nägeln brannte: Was wäre, wenn das heiligste Artefakt der Christenheit in den Besitz einer alten britischen Witwe geräte? Die unvergleichliche Illustratorin Colleen Doran (»Snow, Glass, Apples«) findet für Gaimans unbestechlich komische Prosa wunderschöne Bilder, die zwischen Opulenz und Banalität jeden Ton treffen.